Business-Rückblick Januar 2023: Beruflicher Neustart und ein mystischer Jahreswechsel

Briefwahl im Schöneberger Rathaus

2023 hat sich ganz traditionell an die goldenen Regeln des Jahresanfangs gehalten: Bis 6. Januar Winterschlaf, ab dann vorsichtig die ersten Zehen bewegen und ab 15. Januar kommt dann irgendwie alles auf einmal.

Mein Jahr beginnt erst mit einer mystischen Silvesternacht, dann mit einer großen beruflichen Neuerung und ich spiele endlich wieder regelmäßig Impro-Theater. Und ein paar freudige “Arschbomben” ins Leben habe ich auch gemacht – ganz so, wie ich es mir in meinem Jahresmotto vorgenommen habe 😀

Ich und das ifapp oder: Der Beginn einer neuen Beziehung

Nachdem ich quasi das ganze letzte Jahr damit verbracht habe, mich selbst als Coach zu finden, zu positionieren, zu profilieren und sichtbar zu werden, ist ab Januar 2023 alles wieder ganz anders. Na gut – fast alles. Ich arbeite weiterhin freiberuflich als Coach, aber bin seit Jahresanfang Teil des ifapp (Institut für angewandte Positive Psychologie). Weil das wirklich sehr aufregend und großartig ist, habe ich zu dieser Veränderung auch schon einen Blogartikel dazu geschrieben.

Im ifapp habe ich nicht nur meine NLP- und Coach-Ausbildungen gemacht, sondern auch ein Zuhause gefunden. Wären ich und das ifapp-Team uns über eine Dating-App begegnet, dann hieße es definitiv: It’s a match! Wie am Anfang jeder neuen Beziehung müssen sich noch ein paar Dinge zurecht ruckeln. Eins und eins sollen mehr als zwei sein, aber ich will ja auch noch ich selbst bleiben und sichtbar sein.

Diese Überlegungen haben mich die ganze Zeit im Hintergrund beschäftigt, sodass vieles andere darüber zu kurz gekommen ist. Zum Beispiel mein Newsletter. Brauche ich eigentlich noch einen? Wenn ja: über was schreibe ich denn da? Ist das noch sinnvoll? Auf diese und andere Fragen habe ich noch keine Antwort, aber ich arbeite dran.

Mein wichtigster Beitrag für unsere “Coaching-Gemeinschaft”: Ich kümmere mich um den öffentlichen Auftritt. Ich habe zum Beispiel auf der ifapp-Webseite den Bereich “Aktuelles” in einen Blog umgewandelt und veröffentliche dort regelmäßig Beiträge. Außerdem habe ich die ifapp-Accounts bei Facebook und Linkedin wiederbelebt und plane schon weitere Dinge im Marketing.

Ich bin gespannt und freue mich sehr darauf, wie sich dieses Projekt in der nächsten Zeit entwickelt und wie ich meine Balance finde!

Coaching-Raum im ifapp mit Figuren für eine Aufstellung
So sieht es aus, wenn ich alles bereitlege, um in einer Coaching-Sitzung eine Figurenaufstellung machen zu können: ein bisschen chaotisch, bunt, regt die Fantasie an und man weiß nicht, was man so findet, wenn man in die Tiefe geht. Genauso geht es mir es gerade beim Gedanken: Wo geht’s hin mit meiner Selbständigkeit?

Endlich wieder Impro-Theater!

Impro-Theater, Improvisations-Theater, Spielen ohne Vorlage und ohne Absprachen – I love it! Aber was hat denn ein Theater-Kurs in einem Business-Rückblick zu suchen? Ganz einfach: Für mich gibt es wahnsinnig viele Parallelen zwischen Impro-Theater und Coaching:

  • Ich weiß vorher nie, was passiert.
  • Ich habe nur eine Chance, etwas Gutes zu erreichen, wenn ich meine Aufmerksamkeit komplett auf das Hier und Jetzt ausrichte.
  • Ich gehe Zug um Zug vor, ich kann nichts planen. Denn jeder Plan kann schon in der nächsten Sekunde von der Wirklichkeit eingeholt werden.
  • Es ist nicht schlimm, wenn etwas nicht funktioniert. Das gehört dazu. Ich nehme es mit Humor und probiere etwas anderes.
  • Es geht vor allem um mein Gegenüber, nicht um mich
  • Alles darf sein. Und der erste Gedanke, der kommt, ist genau der richtige.

Wir sind etwa zehn Leute und treffen uns einmal in der Woche in einem schönen Raum. Geleitet wird der Kurs von Gunnar Will, der nicht nur erfahrener Trainer ist, sondern auch regelmäßig selbst als Impro-Schauspieler in Berlin auf der Bühne steht.

Ich liebe diese Abende. Es sind drei Stunden, in denen ich meinen Alltag völlig hinter mir lasse. Ich habe gar keine Chance, genervt vom Tag zu sein oder mir Sorgen um die Zukunft zu machen, denn ich fokussiere mich zu 100 Prozent auf das, was in dem Raum passiert.

Ganz nebenbei ist Impro-Theater auch ein wunderbares Schlagfertigkeits-Training. Ich mag auch, dass ich dabei meinen Körper einsetze und ihn mitspielen lasse. Und ich kann alle möglichen Rollen ausleben. Beim letzten Mal war ich unter anderem eine Astronautin, ein chauvinistischer Bodybuilder und die Geliebte eines Drogenbosses. Was ich alles in mir habe, erstaunt mich auch selbst immer wieder 😀

Café Fincan in Neukölln, dort treffen wir uns zum Impro-Spielen
Café Fincan, ein linksalternatives Kiez- und Kultur-Café. An diesem schönen Ort in Berlin-Neukölln treffen wir uns zum Impro-Spielen.

Meine “Jahreskarte”: 2023 startet mystisch

Ich bin passionierte Silvester-Hasserin. Es liegt so viel Druck auf diesem Tag, außerdem hab ich höllische Angst vor Böllern. Normalerweise verkrieche ich mich an Silvester Zuhause, ziehe mir die Decke über den Kopf und gehe um 22 Uhr ins Bett.

Dieses Jahr, oder vielmehr: letztes Jahr ist es anders. Ich habe mich mit drei anderen Silvester-Verweigerern zum Spielen getroffen. Hat Spaß gemacht! Um Mitternacht sind wir sogar kurz raus, um fünf Minuten bei warmen 16 Grad (!) Raketenglitzern zu gucken. Dann aber sofort zurück an den Spieletisch. Und dort gibt es doch noch etwas Silvester- oder eher Neujahrs-Spezifisches: Wir ziehen alle eine “Jahreskarte”. Ich bin nicht sehr spirituell, aber es passt irgendwie zum Abend.

Wir legen die 100 “Karten des Lebens” von Chuck Spezzano Kreis in die Mitte, alle ziehen eine Karte. In den Spezzano-Karten gibt es dunkle und helle Botschaften. Ich fische etwas Pechschwarzes aus dem Kartenkreis: die Karte “Krieg”. Ich fahre sofort meinen inneren Schutzschild hoch: “Krieg? Wie bitte? Ich bin voll friedlich! Nie im Leben hat diese Karte etwas mit mir zu tun!!” Oh, wait… das war jetzt ziemlich angriffslustig.

Karte "Krieg" - Chuck Spezzano, Karten des Lebens
Meine “Jahreskarte” für 2023: Krieg. Ich bin ein friedliebender Mensch, mal sehen, was ich zu dieser Karte in mir oder im kommenden Jahr finde.

Ich lese genauer in die Beschreibung der Karte rein: Die “Geschichte des Kriegs” ist ein Muster, ein unbewusstes inneres Programm, um tiefe Beziehungen zu vermeiden. Dieses Muster liefert Ausreden, um sich nicht ernsthaft mit einer Beziehung zu beschäftigen: Unabhängigkeit, recht haben wollen, die eigene Leistung unter Beweis stellen. Oh-oh. Da sehe ich sehr viel von mir.

Fragen stellt das Buch auch: “Bist du zornig – oder jemand deiner Lieben? Kämpfst du oder kämpft jemand, der dir nahesteht?” Da fällt mir ziemlich viel zu ein. Zum Abschluss hat das schlaue Buch noch einen Rat: “Übernimm die Verantwortung dafür und triff eine andere Entscheidung.”

Ich würde sagen: Ich hab 2023 was zu tun. Peace out!

Arschbomben der Woche im Januar 2023

Mein Jahresmotto 2023 ist: Mehr Arschbombe! Dazu zählt: voller Freude ins Leben springen, weniger grübeln, einfach mal machen. Wichtigstes Zeichen dafür: Ich tue jede Woche mindestens eine Sache, die ich noch nie gemacht habe.

Hier ein Überblick zu meinen symbolischen Arschbomben im Januar 2023:

  • KW 01/23: Ich bin als Coach offiziell Teammitglied im ifapp. Das ist der Auftakt für wahnsinnig viele erste Male. Unter anderem ein Anlass, ganz viele Dinge über mich, meinen Blog und meine Selbstständigkeit noch einmal neu zu überdenken.
Djuke Nickelsen am Laptop, der die Webseite des ifapp zeigt
Moin! Im ifapp gebe ich nicht nur meine Coachings, sondern ungefähr einmal in der Woche gehe ich da auch hin, um Schreibtischkrams zu machen. Ich liebe mein Home-Office, aber Arbeiten in netter Gesellschaft hat auch was für sich.
  • KW 02/23: Ich fahre mit einer Freundin zu IKEA, die ich vorher ganz entspannt um diese Hilfe gebeten habe, weil sie ein Auto hat und ich nicht. Es war das allererste Mal, dass mir das wirklich leicht gefallen ist. Was sich für dich vielleicht nach Pillepalle anhört, war für mich bis vor kurzer Zeit noch eine unlösbare Herausforderung.
mein neuer Schreibtischstuhl
Ta-daaa: mein neuer Schreibtischstuhl. Sitzt sich wie auf Wolken!
  • KW 03/23: Manche ersten Male suche ich mir nicht selbst aus: In einem der dunkelsten Monate im Jahr britzelt in meiner Wohnung eine zentrale Sicherung komplett durch. Zehn Tage lang Stromausfall, Licht gibt’s nur noch in Küche, Flur und Schlafzimmer. So lange dauert es, bis ein Elektro-Mensch Zeit hat, es zu reparieren. Mpf.
10 Tage ohne Strom im Bad
10 Tage Stromausfall und Styling bei Kerzenlicht… mehr dazu in diesem Insta-Posting.
  • KW 04/23: Ich gehe das erste Mal vorab im Rathaus wählen und nicht am Wahltag. Am 12. Februar wird in Berlin das Abgeordnetenhaus gewählt, unser Landesparlament. An dem Tag habe ich aber keine Zeit – was mich traurig macht, denn ich gehe sehr gern am Wahltag zur Urne. Briefwahl wäre natürlich auch gegangen, aber drei Kreuze am Küchentisch zu machen ist mir zu profan. Deswegen entscheide ich mich, meine Wahlunterlagen im Rathaus Schöneberg abzuholen und direkt dort zu wählen. Nicht so aufregend wie am Wahltag, aber viel besser als Briefwahl.
Briefwahl im Schöneberger Rathaus
Nenn mich weird, aber: Ich liebe es, wählen zu gehen. Mir wird dabei immer ganz feierlich zumute.
  • KW 05/23: Trotz Eiseskälte und Schnee: die Haselnuss-Sträucher blühen. In Massen, wie ich beim Spaziergang durch die Schrebergarten-Siedlung feststelle. Das Besondere daran: Ich habe das erste Mal keinen Heuschnupfen dabei! Ich freue mich sehr, sehr!

Was ich im Januar 2023 gebloggt habe

Hier findest du eine Mischung aus Blogartikeln, die hier, auf meiner persönlichen Seite erschienen sind. Und Beiträge von mir, die ich auf dem Blog des ifapp veröffentlicht habe.

Ausblick auf Februar 2023

  • Am Freitag, 10. Februar, treffe ich mich mit meiner Blogging-Community “The Content Society” zum nächsten Berlin-MeetUp. Ich freue mich schon sehr, die anderen Bloggerinnen zu treffen. Ganz besonders, weil sich viele Neulinge angemeldet haben, die ich noch nicht kenne.
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  • Ich gebe meinen ersten Workshop zum Thema Fundraising. Eine gemeinnützige Organisation möchte ihr Fundraising professionalisieren und hat mich als Trainerin und Referentin gebucht.
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  • Ende Februar bin ich drei Tage in Mecklenburg-Vorpommern. Ich moderiere ein Assessment-Center, mit dem ich und zwei Kolleginnen eine Behörde dabei unterstützen, mehrere Führungspositionen neu zu besetzen.
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10 Kommentare

  1. Arschbombe… dieses Wort muss ich mir merken. Das ist meins! Danke für die Inspiration. Und mit dem Improtheater hast Du gleich den nächsten Impuls gesetzt. Ich hab in der Vergangenheit immer mal wieder Workshops gemacht und sie geliebt. Ich mag dieses freie und “chaotische”. Hab’ ich Dir schon gesagt, dass ich Deine Art zu Schreiben liebe? Falls nicht, hab’ ich es jetzt getan.

    Liebe Grüße nach Berlin von Marita

  2. Wow – Djuke. So ein toller Monatsrückblick. Ich bin ganz geflasht von all Deinen Erlebnissen und Eindrücken des 1. Monats vom Jahr. Und ja, her mit mehr!
    Deinen Blog nehm ich nun auf meine MUST-READ Liste, weil ich wissen will, wie alles weitergeht.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Christine 🙂

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