Nachruf auf Friedel Twenhöven – unkonventioneller Visionär und Menschenfreund mit ansteckendem Lachen

Friedel Twenhöven

Friedel Twenhöven war mein Lehrer, mein Mentor, ein lieber Freund. Meine moralische Instanz, mein Klimaschutz-Kompass, meine Inspiration für ein erfülltes Leben. Am 1. September 2024 ist Friedel mit 68 Jahren gestorben.

Wo Friedel war, ist jetzt eine Lücke.

Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder, die mein tiefstes Mitgefühl haben. Genau wie die unzähligen weiteren Menschen, denen er fehlt. Denn Friedel hatte die Welt zum Freund und hat es geliebt, Menschen miteinander zu verbinden.

Friedel Twenhöven war Lehrer mit Leib und Seele, der beste, den ich je hatte. Durch und durch Naturwissenschaftler, mit einer guten Prise verrückter Professor. War Humanist und Philosoph. War Wattenmeerschützer und wilder Orni. Und war schon lange Klimaschutzaktivist, bevor es das Wort dafür überhaupt gab. Er war Visionär und Ziele-Erreicher, war Genussmensch und verschmitzter Geschichtenerzähler. Wenn Friedel sein lautes Friedel-Lachen gelacht hat, hat die Erde gebebt und die Welt mit ihm gelacht. Ging nicht anders.

Es war einfach, ihn zu mögen. Jetzt ist er tot.

Ich bin sehr traurig, dass wir uns nie wieder sehen werden. Besonders, weil ich glaube, dass ich ihm nie gesagt habe, an wie vielen Stellen er mein Leben geprägt hat. Deswegen versuche ich einen Nachruf. Oder eher: erinnere mich an ihn und versuche in Worte zu fassen, warum er so wichtig für mich war. Vielleicht hilft mir das zu begreifen, warum ich gerade so tieftraurig bin, warum ich eine Lücke im Herzen habe.

“Grief is the price we pay for love”, hat Queen Elizabeth II gesagt. Trauer ist der Preis, den wir für Liebe zahlen. Sie hat so recht.

Friedel Twenhöven, Todesanzeige

Basstölpel auf Helgoland

“Man kann das Blaue in den Augen sehen! Das Blaue in den Augen! Ich fass es nicht. So nah! Guckt doch mal! Und die Füße! Guckt euch die Füße an!” Nein, das ist keine seltsame Unterhaltung zwischen Typen in einer Berliner Bar. Das ist Friedel Twenhöven on the edge. Buchstäblich, denn wir stehen oben am steil herabfallenden Vogelfelsen von Helgoland mit Blick auf die Lange Anna.

Bis zum Horizont sehen wir nur Nordsee, die mehr aus Schaumkronen als aus Wasser zu bestehen scheint. Der Wind zerrt an den Kapuzen. Wir stemmen die Füße in den Boden, um nicht umzuwehen. Unterhaltungen sind nur im Brüllton möglich und an ein Fernglas zum Vögel-Beobachten ist nicht zu denken, das Bild wäre zu verwackelt.

Zum Glück brauchen wir auch gar kein Fernglas, denn direkt vor uns steigen in Zeitlupe zwei Basstölpel auf. Die eleganten Vögel nutzen den Aufwind am Kliff wie einen Fahrstuhl und Friedel – flippt aus. In seiner friedel-typischen kindlichen Freude über eine Entdeckung in der Natur. Es fehlt nur noch, dass er auf und ab hüpft wie ein kleiner Junge vorm Eisladen, aber ich vermute, er wollte die Basstölpel nicht verscheuchen.

Energiesparen mit Friedel: maximal uncool, maximal erfolgreich

Es sind die 1990er, meine Teenie-Zeit, und Friedel Twenhöven ist seit kurzem mein Bio-Lehrer. Nach Helgoland sind wir damals mit unserer “Energiespar-AG” gefahren, als Belohnung für unsere Arbeit. Ja, ich weiß: Es gibt kaum etwas uncooleres mit 17 als zu einer Energiespar-AG zu gehören. Das war auch echt ne Truppe von Nerds, die sich da rund um Friedel zusammengefunden hatte (auch wenn es das coole Wort “Nerd” in den 90ern noch nicht gab).

Noch uncooler war nur das, was wir zusammen gemacht haben: Wir haben nachmittags uralte Fensterdichtungen aus den Fugen gekratzt und sie durch neue ersetzt. Außerdem in allen Klassenräumen silberne Isolierfolie hinter die Heizungen gefrickelt.

Warum? Weil Friedel, als er mit Mitte 30 an unsere Schule kam, einen Skandal festellte: Im Gebäude wurde Energie in kriminellem Ausmaß verschwendet. Erst hat er es auf konventionellem Weg versucht. Hat das Problem in Gremien benannt, mit dem Direktor die Vorteile einer energieeffizienten Sanierung bekakelt, hat mit Stadtvertretern gesprochen. So richtig gezündet hat der Funke bei niemandem. Die Schule hatte kein Geld für Handwerker, die Stadt hat daran gezweifelt, dass es irgendeinen Effekt hat, ein paar Dichtungen auszutauschen. Also hat Friedel Twenhöven, der Visionär, daraus ein Schulprojekt gemacht.

Wenn Friedel etwas wollte, hat er immer eine Lösung gefunden, auch gegen Widerstände. Irgendjemandem hat er Werkzeug und Material aus dem Kreuz geleiert. Irgendwie ist es ihm gelungen, eine Gruppe pickeliger Teenies dazu zu bewegen, ihre Freizeit mit alten Fensterdichtungen zu verbringen. Und er hat mit der Stadtverwaltung einen Pakt geschlossen: Falls sich durch unsere Aktivitäten die Energiekosten der Schule reduzieren, darf die Schule den Differenzbetrag behalten und in weitere Energiesparmaßnahmen reinvestieren.

Das Projekt “Rolling Stone” war so erfolgreich, dass es auf viele Schulen in ganz Deutschland übertragen wurde. Wir haben Preise über Preise damit gewonnen – und konnten so eine Fahrt nach Helgoland finanzieren. Was ich fürs Leben mitgenommen habe: Es lohnt sich, sorgfältig mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen.

Der beste Lehrer, den ich je hatte

Friedel Twenhöven war mit Abstand der beste Lehrer, den ich in der Schulzeit hatte. Er hat Bio und Chemie unterrichtet und war mit einer Leidenschaft Lehrer, die mir danach nie wieder begegnet ist. Fordern und fördern heißt die pädagogische Devise. Beides gab’s bei Friedel im Übermaß.

Wer “Bio bei Twenhöven” hatte, konnte sich definitiv keinen lauen Lenz machen, dafür war aber auch keine Stunde wie die andere. Unter anderem haben wir experimentiert wie die Weltmeister. Ich habe einen Augapfel seziert (ich glaube von einem Schwein), die Zellen meiner Mundschleimhaut mikroskopiert und mir selbst aus der Fingerkuppe Blut abgezapft, um festzustellen: “Null-negativ kann man ja wirklich mit allen anderen mischen!” Etwas eklig waren nur die Stunden, in denen wir uns Pansen näher angeguckt haben – einer der Mägen einer Kuh. Stinkt gottserbärmlich.

Selbst seine Begeisterung für Botanik ist auf mich und viele andere übergesprungen – muss man erstmal schaffen, pubertierende Kids für Pflanzen zu interessieren, und zwar nachhaltig: Ich kann bis heute ein Blütendiagramm von Kreuzblütlern skizzieren, kann die Dreierregel zur sicheren Bestimmung von Giersch auswendig und wundere mich nicht, dass Salzwiesenpflanzen oft süß schmecken.

Immer eine wissenschaftliche Challenge in der Hinterhand

Friedel Twenhöven hat sich die Seele aus dem Leib unterrichtet, und war sowohl während des Unterrichts als auch danach für seine Schülerinnen und Schüler da. Aus heutiger Sicht habe ich keine Ahnung, wie er das damals mit seiner Familie hinbekommen hat. Als Schülerin hätte mir nichts Besseres passieren können. Vormittags war ich unbeliebte Streberin, nachmittags traf ich auf einen Lehrer, der nichts Schlimmes daran finden konnte, wenn sich jemand über den Schulstoff hinaus für Dinge interessiert. Ganz im Gegenteil.

Friedel hat mir Bücher geliehen und wissenschaftliche Artikel zum Lesen gegeben. Ich habe mich gesehen gefühlt, habe die Herausforderung angenommen. Ich habe es geliebt, mit ihm über den Stickstoffkreislauf, über Chancen und Risiken der Windkraft oder über den Treibhauseffekt zu diskutieren.

Meine Grenze an naturwissenschaftlichem Forschungsdrang war erreicht, als 1998 ein Pottwal an der Küste Nordfrieslands gestrandet war und verendet ist. Ein trauriges Ereignis, aber auch eine Attraktion. Friedel war mindestens so aufgeregt wie beim Anblick der Basstölpel auf Helgoland. Er wollte unbedingt bei der wissenschaftlichen Untersuchung dabei sein und hat angeboten, mich mitzunehmen. Da der tonnenschwere Wal gerade unter dem Druck von Verwesungsgasen aufgeplatzt war, lautete meine Antwort: Danke – aber nein danke.

Vom Lehrer zum Freund

Friedel ist es auch zu verdanken, dass ich nach dem Abi nicht direkt mit dem Studium angefangen habe. Stattdessen habe ich einen Freiwilligendienst gemacht. Ich war ein Jahr lang in einem Naturzentrum auf Amrum und habe Touris durchs Watt geführt, Vögel gezählt und Ringelgänse kartiert. Eines der besten Jahre meines Lebens. Ohne Friedel hätte ich gar nicht gewusst, dass es sowas wie ein FÖJ, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr gibt.

Nach dem Abitur gab es eigentlich keinen Grund, eine Verbindung aufrecht zu erhalten. Und wenn Friedel ein Lehrer wie alle anderen gewesen wäre, hätten wir uns auch bald aus den Augen verloren.

Aber Friedel, der Menschenfreund, hat regelmäßig eingeladen. Mal zu sich nach Hause, mal in ein Brauhaus. Irgendwann fusselten die Treffen mit den anderen aus meinem Jahrgang aus, aber Friedel und ich sind trotzdem in Verbindung geblieben. Mindestens einmal im Jahr habe ich einen Heimatbesuch mit einem Schnack bei Friedel verbunden. Mal bei einem Darjeeling auf seiner Eckbank am Kamin im Wohnzimmer mit dem Dielenfußboden, mal bei einem Waldspaziergang, oft mit Ferngläsern am Watt, um zusammen Zugvögel zu gucken. Immer mit den neuesten Forschungsergebnissen zur Klimakrise und Extra-Infos zur Ökologie der Pflanzen, Vögel und Insekten, die uns begegneten.

Eine Standpauke fürs Leben

In diesen Jahren war er mein Spiegel, mein Feedbackgeber, meine moralische Instanz, ab und zu sogar eine Art Vaterfigur. Bei aller Unkonventionalität und der Haltung “Regeln? Nur wenn sie mir nicht im Weg stehen!” war Friedel in einem Punkt geradezu spießig: Ein Studium gehört abgeschlossen.

Ich habe zwei Studiengänge angefangen und abgebrochen und war kurz davor, auch beim dritten hinzuschmeißen. Mein Diplom war noch drei Semester entfernt, aber die Motivation am Gefrierpunkt: Alles uninteressant, bringt doch nix, hat mit dem Leben nicht zu tun, ich krieg auch mit einem Vordiplom einen Job.

Niemals werde ich die liebevolle, aber deutliche Standpauke von Friedel dazu vergessen. Zweifel gehören dazu, hat er gesagt. Der Weg nach vorn ist kürzer als noch mal neu anzufangen. Wenn sich das wirtschaftliche Klima ändert, fliegst du als Journalistin ohne Uni-Abschluss als erste. Stell dir vor, du willst doch wissenschaftlich arbeiten oder Lehrerin an einer Schule werden. Was du dich dann ärgerst, dass du so kurz vor dem Ziel aufgehört hast!

Stand ihm das zu? Weiß ich nicht selbst am besten, was gut für mich ist? War er übergriffig? Vielleicht. Aber jedenfalls hat’s gewirkt. Ich hab mich auf den Hintern gesetzt und noch drei Semester durchgezogen. Danke, Friedel!

Der 40. Geburtstag oder: Das will ich auch!

Während ich in der Schule war, ist Friedel 40 geworden. Im Verhältnis zu den meisten anderen Lehrkräften war das sehr jung, aber Ich weiß noch, wie mir das damals steinalt vorkam.

Ich sehe die Szene mit dem Kuchen, den wir ihm gebacken hatten, noch lebhaft vor meinem inneren Auge. Und erinnere mich sehr genau daran, dass ich gedacht habe: “Wenn ich mal 40 bin, dann will ich so sein wie Friedel.” Ich will anderen etwas beibringen und sie mit meiner Begeisterung für das Thema anstecken. Will mit Leidenschaft arbeiten. Will die Menschen lieben und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Neugierig bleiben und mich jeden Tag an den kleinen Dingen des Lebens freuen. Will gegen Ungerechtigkeit kämpfen, unsinnige Restriktionen ignorieren und “Haben wir noch nie gemacht”-Menschen das Gegenteil beweisen. Nichts darauf geben, was andere über mich und meine Art zu leben denken. Will große Träume haben und den Mut, sie umzusetzen. Ich will was riskieren und meine Tage prall mit Leben füllen.

Wenn mir das gelingt, dann sagt vielleicht, ganz vielleicht jemand dasselbe über mich, wenn ich mal 40 bin, dachte ich.

Mein 40. Geburtstag ist schon etwas her. Ich arbeite zwar nicht als Lehrerin im Schuldienst, dafür gebe ich Workshops und Seminare zu Persönlichkeitsentwicklung und Teambuilding. Und hoffe, dass ich diese Arbeit mit derselben Hingabe zur Sache und zu den Menschen erfülle wie Friedel.

Ohne Friedel wäre mein Leben deutlich anders verlaufen. Ich bin sehr traurig, dass ich ihm das nicht mehr sagen kann. Aber ich schick’s ins Universum. Vielleicht erreicht es ihn ja irgendwie.

Mach’s gut, Friedel. Du fehlst.

Stop all the clocks, cut off the telephone,
Prevent the dog from barking with a juicy bone,
Silence the pianos and with muffled drum
Bring out the coffin, let the mourners come.

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Kategorisiert in Persönliches

18 Kommentare

  1. Liebe Gisela,
    Ich will mir gar nicht vorstellen, wie sehr er dir fehlt und weiterhin fehlen wird. Ich kann das irgendwie immer noch nicht fassen: ihr wart doch im März noch bei uns in Gemonio, auf der Rückfahrt von Rom. Friedel war richtig gut drauf und in Form, und hat gar nicht konkurriert, wie früher so oft, war ausgeglichen und fröhlich. Meine Destillieranlage für ätherische Öle wollte er sofort nachbauen mit seinen Schülern, wir haben zusammen einen alten Dampftopf gesucht und noch mehrfach darüber emails ausgetauscht, er hat mir erhellende links zu Autismus geschickt.

    Beim gemeinsamen Saunen hab ich ihm gezeigt, wie man die Sternlein zum Tanzen bringt, es hat auch bei ihm geklappt! Ihr musstet zurück wegen einer der vielen Preisverleihungen an seine Jugend forscht Gruppe. Er war ein liebevoller und hingebungsvoller Vater, gleichzeitig auch der beste Lehrer und Motivator für Kinder, den ich jemals kennengelernt habe, soo schade, dass unsere Kinder ihn an der Europaschule in Varese nicht kriegen konnten.

    Immer volle Kraft voraus, bis zuletzt

    Wir haben zusammen mit den Raabs ein paar Bilder aus alten und neuen Zeiten zusammengestellt in Friedelmemories auf onedrive: https://1drv.ms/f/c/621a0b8e2e3af37d/Eh88LOfClo5JjrlXdGrXaM8BTZtLaUne9Tg2WmUvZWFElA?e=pPbcPV

    Ganz liebe Grüße,

    Günther mit Susanne, Konny und Irina

  2. Liebe Djuke, danke für deinen wunderschönen und treffenden Nachruf, der mich gerade zurück in meine Schulzeit versetzt hat. So schöne Erinnerungen! Treffender hättest du Friedel und unsere Zeit mit ihm nicht beschreiben können. Was hatten wir für ein Glück damals, ihn als Lehrer, Inspirator und Mentor zu erleben. Er war einer der Gründe, warum ich so gern auf diese Schule gegangen bin.
    Herzliches Beileid an alle Freunde und Angehörigen und vor allem an seine Familie!🖤

  3. Liebe Frau Nickelsen,
    herzlichen Dank für Ihren sehr einfühlsamen, vorzüglichen Nachruf auf Friedel nach seinem mich betroffen machenden und traurig stimmenden Tod.
    Ich habe Friedel in seinen Studienjahren in Stuttgart-Hohenheim ab dem WS 76/77 kennen gelernt. Was damals schon das Besondere an Ihm war: Er wollte schon im ersten Semester unbedingt Gymnasiallehrer werden und dies um jeden Preis! Er wusste schon mit 20 Jahren ganz genau, was er wollte und was nicht nur für ihn selbst, sondern auch für seine Mitmenschen das Beste sein würde.
    Ich hatte damals das Gefühl, dass er sich tatsächlich für diese Beruf hervorragend eignet, mit seiner schon damals ausgeprägten Fähigkeit andere zu begeistern, mit seiner Extrovertiertheit, mit seinem Wissensdurst und seinen sehr breit gestreuten Interessen nicht nur in seinen Fächern (in der Biologie haben ihn beinahe alle Disziplinen sehr interessiert, seine Freude an Musik, damals u. a. die Gruppe „Genesis” und die Sängerin J. Joplin, sein großes Interesse an politischen Entwicklungen mit der damals beginnenden Anti-AKW-Bewegung im badischen Wyhl), seiner schon damals ausgeprägten humanen Grundorientierung und nicht zuletzt auch mit seiner insgesamt attraktiven Erscheinung. Im späten Studium hatte er ein weit größeres Wissen hinsichtlich Breite und Tiefe vorzuweisen als diejenigen unserer Kommilitonen, die später Professoren wurden.
    Friedel blieb aber zum Glück dabei: er wurde Gymnasiallehrer und tatsächlich offenbar ein begnadet guter Lehrer, der jugendlichen Menschen zwischen 10 und 20 Jahren Orientierung und Motivation geben konnte wie nur wenig andere. Als Friedel im Jahr 2011 den Klitzing-Preis bekam, wurde dazu in „ZDF-Heute“ eine Reportage gesendet mit der Eröffnung, ein Lehrer aus Husum hätte diesen Preis bekommen. Mir war in diesem Augenblick sofort klar, dies kann nur Friedel sein. War dann auch so.
    Sein Tod stellt nicht nur für seine Familie einen unersetzlichen Verlust dar.
    Burkhard Quinger

    1. Lieber Burkhard Quinger, was für schöne Erinnerungen an die gemeinsame Studienzeit!
      An den Klitzing-Preis für Friedel erinnere ich mich auch gut, zur Preisverleihung habe ich die Laudatio für ihn gehalten.

  4. Liebe Djuke,
    mit deinem Nachruf machst du vielen Menschen ein Geschenk. Danke, dass du deine Gedanken mit uns teilst. Friedels reiche Erfahrungen und zielführenden Ideen waren für uns Kolleginnen und Kollegen immer wie eine Schatztruhe, die sich umso mehr füllt, je öfter man sich aus ihr bedient. Seine Impulse werden in vielen von uns weiter wirken.
    Herzliche Grüße Ralf

    1. Die Schatztruhe mit den sich selbst vermehrenden Ideen ist ein sehr passendes Bild!
      An der HTS haben wir beide uns verpasst, Ralf. Aber Friedel hat oft begeistert von dir und euren gemeinsamen Projekten erzählt. Er hat dich sehr gemocht.

  5. Liebe Djuke,
    Dein Nachruf auf Fridel hat auch mich an meine Schulzeit und spätere Freundschaft mit Friedel erinnert und sehr berührt – vielen Dank dafür!

    Nach meinem Abi an der HTS (1993), Fridel war damals ja recht frisch an der Schule, hat er mich mit seinen Forschungskollegen von der Uni zusammengebracht und ich war dank ihm dann mehrmals als „HiWi“ mit auf Messkampagnen im Sylter Wattenmeer und in den Bodden auf Hiddensee. Das hat dazu beigetragen, dass ich Naturwissenschaftler geworden bin. Auch nach dem Studium habe ich seinen Rat gesucht und er hat mir bei weitreichenden Entscheidungen geholfen. Wie Du schreibst: immer mit lautem ansteckendem Lachen und Begeisterung für die kleinen großen Dinge dieser Welt.
    Für mehrere Jahre war ein jährliches Highlight für meine Familie und mich Friedel in den Schweizer Alpen auf „seiner“ Alm zu besuchen oder später dann auch wochenweise mit ihm dort oben zu arbeiten, Zäune zu ziehen, Kühe zu melken und tolle Wanderungen auf die Tierwis Hütte zu machen (unterwegs an jeder Pflanze anzuhalten und oben bis in die Nacht über Science und Gott und die Welt mit ihm zu quatschen).
    Wir haben ein lebendiges „Andenken“ an diese Zeit behalten: auf der Alm haben wir nicht nur die Freundschaft und enge Gemeinschaft mit Friedel genossen, sondern auch die mit seinem Hund Schröder – wir haben nun auch einen.

    Erst Ende Juli hat Friedel uns in Heidelberg besucht und es war genau wie Du schreibst: wir sind lachend um die Häuser gezogen und Friedel hat umgehend an einem Kneipentisch die buntesten Leute zusammengezogen und zusammengebracht.

    Ja, er wird auch uns sehr fehlen.

    1. Danke für deine Erinnerungen, Jan! Friedel hat oft von dir gesprochen, wenn wir Updates ausgetauscht haben. “Über wen kann ich dir noch was erzählen? Ach ja, über Jan Siemens!” So habe ich immer mal wieder erfahren, was du gerade machst, obwohl wir uns gar nicht persönlich kennen. 🙂

  6. Liebe Djuke,
    ich kannte Friedel nicht wirklich, ich habe ihn zweimal gesehen, zuletzt dieses Jahr im Mai. Er hatte mir (ich bin auch Lehrerin) von seinen Schulprojekten berichtet… was für ein inspirierendes Gespräch, was für ein herzlicher Mensch, mein Mann und ich sind fassungslos und traurig, viel zu früh….

  7. Liebe Djuke, Dein Nachruf hat mich sehr berührt und die Nachricht von Friedels Tod hat mich zutiefst getroffen. Auch mein Weg wäre ohne ihn vermutlich anders verlaufen.
    Herzliche Grüße
    Jens

  8. Liebe Djuke, was für ein berührender Nachruf, was für erfüllende Erinnerungen. Beim Lesen habe ich mehr als einmal gedacht, so einen Lehrer hätte ich auch gern gehabt, so einen Freund. Du zeichnest ein so lebendiges und wertschätzendes Bild von ihm. Sein Tod muss für alle, die ihm nahestanden und für alle, die ihn kannten ein großer Verlust sein. Gleichzeitig hältst du ihn so lebendig mit deinen Worten. Ich wünsche dir und den Angehörigen, dass all diese wunderbaren Erinnerungen es vermögen, den Schmerz des Verlustes, die Trauer ertragbarer zu machen, sodass sich in das Weinen immer wieder mal ein schluchzendes und glückliches Lachen voller Dankbarkeit mischt und die Gewissheit sich im Körper ausbreiten kann: Dieser großartige Mensch war und ist über die Erinnerung ein Teil meines Lebens. Ich wünsche dir die Kraft deinen Schmerz zu tragen und wenn es für dich an der Zeit ist, ihn im Sinne von Friedel Twenhöven in gute Energie zu wandeln. Herzliche Grüße Sylvia

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